Mama Liebe - FAQs

FAQs

Noch Fragen?

Was ist das Wochenbett?

Das Wochenbett sind die ersten gemeinsamen Wochen direkt nach der Geburt. In dieser Zeit beginnt der Körper sich von den Anstrengungen durch Schwangerschaft und Geburt zu erholen. Die Gebärmutter zieht sich zurück, der Wochenfluss setzt ein und die Hormone stellen sich um. Zur gleichen Zeit kommt auch die Milchbildung in Gang und der Körper bildet die besonders nährstoff-, fett- und eiweißreiche Vormilch, das Kolostrum. Um den dritten Tag nach der Geburt setzt der Milcheinschuss ein und die Produktion der Muttermilch beginnt. Also eine Zeit, in der dein Körper ganz schön was zu leisten hat. Daher ist es so wichtig deinen Körper in dieser Umstellungsphase zu unterstützen. Viel Ruhe und gesunde Ernährung helfen ihm dabei schnell wieder zu Kräften zu kommen. Das Wochenbett endet meist nach sechs bis acht Wochen nach der Geburt. In dieser Zeit schrumpft die Gebärmutter auf ihre ursprüngliche Größe zurück, eventuelle Geburtsverletzungen verheilen und der Wochenfluss nimmt langsam ab. In dieser Zeit haben Mutter und ihr Neugeborenes die Möglichkeit sich in aller Ruhe kennenzulernen.

Kann ich eine Mütterpﬂegerin auch während der Schwangerschaft buchen?

Ja. Eine Mütterpflegerin kann dich auch in der Schwangerschaft entlasten, wenn eine medizinische Notwendigkeit (Indikation) vorliegt und die Schwangere ihren Haushalt oder Versorgung der Geschwisterkinder nicht weiterführen kann sofern kein anderer im Haushalt lebender Familienangehöriger (älter als 12 Jahre) dies übernehmen kann.

Indikatoren können sein:
- Vorzeitige Wehen
- Risikoschwangerschaften
- Frühgeburtsbestrebungen
- verordnete Bettruhe
- Blutungen
- Symphysenschmerzen
- Rückenschmerzen etc.

Wann kommt eine Mütterpﬂegerin zum Einsatz?

Eine Mütterpﬂegerin ist für jede frischgebackene Mama im Wochenbett geeignet. Viele Frauen setzen sich in dieser Zeit zu stark unter Druck und denken, sie müssen alles alleine schaffen. Viele Mütter steigen sehr schnell wieder in einen stressigen Alltag ein und vergessen sich Erholung zu gönnen. Dabei sind gerade die ersten 10 Tage - das Frühwochenbett - die wichtigste Erholungsphase: die Geburtsverletzungen heilen langsam ab, dein Körper beginnt mit der Milchbildung und dein Körper stellt seinen Hormonhaushalt um. Alles ist sehr anstrengend für unseren Körper, deshalb sollte man sich unbedingt schonen. Uns Frauen fällt es oft schwer um Hilfe zu bitten, wir denken wir müssen immer funktionieren. Aber es muss nicht immer alles perfekt sein - es ist viel Wichtiger auf seinen Körper zu achten, behutsam und schonend mit seinen Ressourcen umzugehen und sich frühzeitig Unterstützung zu suchen um Überlastung und Überforderung zu vermeiden und auf seine persönliche Gesundheit zu achten. Genau dabei hilft dir eine Mütterpflegerin.

Beispiele wann eine Mütterpflegerin zum Einsatz kommen kann:
- Partner*in hat keinen Urlaub/Elternzeit
- Fehlende familiäre Unterstützung
- Alleinerziehend
- Stillprobleme
- Geburtsverletzungen
- Mehrlings- oder Zwillingsgeburt
- Überlastung/Überforderung der Mutter
- Unsicherheiten in der Versorgung des Babys
- Wochenbettdepression

Kann eine Mütterpﬂegerin die Nachsorge Hebamme ersetzen?

Nein! Ich als Mütterpﬂegerin stelle keine Diagnosen und führe keine medizinischen Maßnahmen durch. Ich ersetze unter keinen Umständen deine Nachsorge-Hebamme sondern unterstütze dich im Wochenbett ergänzend zur medizinischen Versorgung durch deine Hebamme. Deine Hebamme sollte auch immer die erste Ansprechpartnerin zu Themen wie Stillen und Frauengesundheit sein - denn sie ist medizinisches Fachpersonal, sie übernimmt die Nachsorge im Wochenbett und kontrolliert die Entwicklung deines Babys.

Es ist aber normal, dass oft noch Unsicherheiten oder Fragen nach dem Hebammenbesuch auftauchen oder Mamas sich beim Stillen oder den verschiedenen Anlegetechniken unsicher sind - hier unterstützt dich die Mütterpﬂegerin und stellt eine gute Ergänzung zur Hebamme dar. Eine Mütterpﬂegerin handelt stets im Sinne der Gesundheit der Frau aber nimmt NIE medizinischen Handlungen vor! Sie informiert die zuständige Hebamme oder die Ärztin über den Verlauf und besondere Entwicklungen oder Schwierigkeiten.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Mütterpﬂegerin?

Die Leistung einer Mütterpflegerin hat bei den Krankenkassen keine eigene Finanzierung, sondern fällt unter die Leistung der Haushaltshilfe. Viele der gesetzlichen Krankenkassen kommen für die Kosten einer Mütterpflegerin ganz oder teilweise auf.

Die gesetzlichen Grundlagen bilden §§ 24h und 38 SGB V „Antrag auf professionelle Haushaltshilfe“ mit folgenden grundsätzlichen Anspruchsvoraussetzungen:
- du bist gesetzlich versichert
- Keine andere im Haushalt lebende Person kann die Versorgung übernehmen
- dein(e) Partner*in hat keinen Urlaub oder Elternzeit

Die Abrechnung kann nach folgenden Paragraphen erfolgen:

§ 24h SGB V (Schwangerschaft/Geburt) - Voraussetzung:
- ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung aufgrund von Schwangerschaftsbeschwerden wie z.B. frühzeitige Wehentätigkeit, Hyperemesis, Blutungen, Risikoschwangerschaft, etc.
- zuzahlungsfrei

§ 38 SGB V (typischerweise Wochenbett) - Voraussetzung:
- Im Krankheitsfall mit ärztlicher Notwendigkeitsbescheinigung aufgrund von körperlichen Beschwerden wie z.B. Zustand nach Sectio, Geburtsverletzungen, Blutverlust, Wundheilungsstörungen aber auch Mehrlings- oder Zwillingsgeburten, Milchstau oder Brustentzündungen
- Kind unter 12 Jahre lebt im Haushalt
- Geringe Zuzahlung möglich

Das Antragsformular kannst du dir von deiner Krankenkasse zusenden lassen. Bei der Antragstellung unterstütze ich dich gern!

Sollten die Kriterien für eine Kostenübernahme durch deine gesetzliche Krankenkasse nicht erfüllt sein, kannst du die Leistungen einer Mütterpflegerin auch als Selbstzahlerin in Anspruch nehmen. Bist du privatversichert, dann erkundige dich bitte bei deiner Krankenkasse, ob sie sich an den Kosten beteiligen.

Wichtige Info: Lebst du z.B. in einem Mehrgenerationenhaus können diese weiteren Familienmitglieder NICHT verpflichtet werden, die Mutter zu unterstützen. Du hast trotzdem Anspruch auf externe Hilfe (Mütterpflegerin).

Übrigens: Die Leistungen einer Mütterpﬂegerin sind haushaltsnahe Dienstleistungen und können steuerlich geltend gemacht werden. Siehe §35a EStG.